In der Stille zwischen dem, was geht und dem, was kommt

Ihr Lieben,

ich schreibe euch heute aus einer besonderen Übergangszeit. In mir verabschiedet sich etwas Altes, eine frühere Vorstellung von mir selbst, die ich lange getragen habe. Sie löst sich leise, wie ein Mantel, der nicht mehr passt. Gleichzeitig ist das Neue noch nicht sichtbar, zumindest nicht klar. Es zeigt sich nur in zarten Andeutungen, in einer Weichheit, die sich langsam ausbreitet.

Dieser Zwischenraum fühlt sich weder leer noch verloren an. Er ist ruhig, weit und still. Er erlaubt mir, nichts zu erzwingen. Ich habe in den letzten Tagen vieles beendet, das mich früher definiert hat, aber heute nicht mehr mit mir schwingt. Apps, Abos und Strukturen, die mir Orientierung gaben, aber mich inzwischen eher festhielten, durfte ich loslassen.

Während ich hier in Spanien in meinem eigenen Tempo ankomme, merke ich, wie etwas in mir tiefer in meinen Körper sinkt. Eine innere Präsenz, die ich lange eingeladen habe, ist nun spürbarer. Wenn ich meine Hand auf mein Herz lege, fühle ich einen Frieden, der keinen äußeren Anlass braucht.

Auch meine Beziehungen verändern sich. Ich stehe hinter den Menschen, die ich liebe, weich, klar und frei. Ohne zu halten, ohne zu beschleunigen. Es entsteht eine neue Art von Nähe, in der jeder seinen Raum hat.

In dieser inneren Bewegung wurde mir klar, dass ich im Moment kein großes Webinar (war am 14.12.2025 geplant) geben werde. Nicht, weil mir die Kraft fehlt, ich hätte sie. Ich bin die Kraft, wenn ich mich dafür entscheide. Aber genau das wäre die Bewegung der alten Claudia, die handelt, weil sie handeln kann. Jetzt fühle ich, dass mein Weg ein anderer ist. Im Moment geht es weniger um Wirken und mehr um Werden.

Das Alte hat sich verabschiedet.
Das Neue ist noch nicht da.
Und ich möchte diesem Zwischenraum treu bleiben, ohne ihn mit alten Mustern zu übermalen.

In einer Zeit, in der so viele Stimmen über die Zukunft sprechen und wissen wollen, was die nächsten Jahre bringen, spüre ich etwas anderes: Niemand kann uns sagen, was kommt. Aber jeder von uns kann fühlen, was jetzt zu uns gehört und was wir loslassen dürfen. Vielleicht geht es weniger darum, zu wissen, wie das nächste Jahr wird und mehr darum, zu fühlen, wer wir darin sein möchten.

Weil ich euch nahe sein möchte, aber nicht in einer Form, die sich schwer anfühlt, lade ich euch zu einem leisen Jahresausklang ein. Ein kleines, kostenloses, warmes Zusammensein: nur eine Kerze, ein warmes Getränk und ein Raum, in dem wir das alte Jahr gemeinsam ausatmen. Ganz ruhig. Ganz weich. Ohne etwas festzulegen, ohne Ziele, ohne Erwartungen. Einfach in die Stille zwischen dem, was geht, und dem, was kommt, hineinhören. Gerne lege dir auch einen Stift und einen Block bereit.

Wenn ihr dabei sein möchtet, seid ihr von Herzen willkommen. Mehr braucht es nicht.

Ich schreibe weiter, in meinem Tempo, so wie es sich zeigt.
Danke, dass ihr mich begleitet, auch jetzt, wo ich weniger tue und mehr werde.

Von Herzen,
Claudia Elisa

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